„Eine Gemeinschaft lebt davon, dass es Menschen gibt, die mehr tun, als sie müssten!“
In einer sich ständig verändernden Welt sind auch wir Feuerwehren ständig angehalten, unser Handeln und Tun sowie unsere Denkmuster stets den aktuellen Gegebenheiten anzupassen. Eine Reaktion auf diese Entwicklungen war im Jahr 2023 die Durchführung eines Übungstages für die Aktivmannschaft der Feuerwehr Bludenz. Das gesetzte Ziel – komprimierte Einsatzsequenzen unter möglichst realistischen Bedingungen an einen Tag zu beüben – wurde damals mehr als nur erreicht. Kurz, knackig und aktuell war das Credo.
Der Start in die diesjährigen Herbstübungen fand mit der Wiederholung eines solchen Übungstages statt – nach mehreren Monaten Planungsarbeit und vielen Absprachen mit anderen Organisationen, konnten wir am 06. September 2025 die Neuauflage stattfinden lassen. Mit neuen Szenarien und frischen Ideen – der aktuellen Lage angepasst.
Szenario 1: Verkehrsunfall mit unklarem Sachverhalt
Die erste Übung führte uns nach Bludenz-Brunnenfeld. Auf einem Markt soll es zu einem Verkehrsunfall gekommen sein – Näheres ist nicht bekannt. Bei der Erkundung des Einsatzleiters bot sich ein Bild der Verwüstung – eine Fahrzeug war in den fiktiven Markt gefahren. Verletzte Menschen, Schreie und als Besonderheit: Ein aktiver Täter, der auch gleich noch den erkundenden Einsatzleiter gewaltsam ausgeschaltet. Unter Beiziehung der Sonderkräfte der Schnellen Interventionsgruppe konnte der Täter dingfest gemacht und das Einsatzszenario abgearbeitet werden. Eine besondere Herausforderung war für uns der fliegende Führungswechsel, der einen Komplettumbau der Organisation notwendig machte. Bilder gibts hier.
Szenario 2: starke Rauchentwicklung
Beim zweiten Szenario wurde wir zu einer unklaren Rauchentwicklung gerufen. Ziel dieses Szenarios war es, die neu eingeführte Standardtaktik mit unserem neuen TLF zu festigen und die Stärken des neuen Fahrzeuges auszuspielen. Wir konnten die Lage schnell abarbeiten und wieder einrücken. Bilder gibts hier.
Szenario 3: Verkehrsunfall > PKW gegen Kraftwerk
Das dritte Szenario führte uns zu einem Kraftwerk, bei dem sich ein Verkehrsunfall ereignet hatte. Nach der Ersterkundung durch den Einsatzleiter konnte festgestellt werden, dass ein Fahrzeug einen Strommast erwischt hatte und für die anrückenden Feuerwehrkräfte große Gefahr durch Elektrizität bestand. Eine Zerreißprobe für die Helfer, die auf die Freischaltung des Bereiches warten mussten, vor sie zur Hilfe eilen konnten. Bilder dieses Szenarios gibts hier.
Szenario 4: Holzunfall in Bludenz- Rungelin
In einem entlegenen Waldstück im Bludenzer Ortsteil Rungelin ereignete sich ein Unfall bei Holzerarbeiten. Eine Gegend, die für unsere neuen Fahrzeuge Ford Ranger und Mercedes Benz Unimog wie gemacht erscheinen. Mit Großfahrzeugen war die Zufahrt nicht möglich – Ziel der Übung war es, die Möglichkeiten außerhalb des Standard zu beüben. Unter anderem wurde mit unseren Fahrzeugen die gesamt Logistik übernommen – auch der Verletztenabtransport. Bilder findet ihr hier.
Szenario 5: Fund einer Chemikalie / unklarer Sachverhalt
Die letzte Übung des Tages fand fast zeitgleich mit dem Holzunfall statt – auch hier haben wir wieder bewiesen, dass wir in der Lage sind, zwei Einsätze gleichzeitig abzuarbeiten. Nach der Ersterkundung des Einsatzleiters konnte festgestellt werden, dass es sich um ein Paket mit einem radioaktiven Stoff handelt. Da die Feuerwehr Bludenz keinerlei Gerätschaft für die notwendigen Messarbeiten in einem solchen Fall besitzt, wurde das Stichwort umgehend auf t7 (Gefahrgut groß) erhöht und die Betriebsfeuerwehr der Getzner Textil AG an die Einsatzstelle beordert. In gekonnter Manier wurde auch dieses Szenario abgearbeitet. Fotos findet ihr hier.
Im Anschluss rüsteten wir unsere Fahrzeuge wieder auf und ließen den Tag gemütlich ausklingen. Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen Mitwirkenden herzlichst bedanken. Seien es andere BOS oder unsere eigene Mannschaft – ohne euch wäre ein solcher Tag nicht möglich. VIELEN DANK!
